Vergebene Chance zur Quasi-Führung beim 4:4 gegen SG M.-R’Dorf/Schwabach

Zuletzt am 26. Juli 2022 aktualisiert

Gegen die SG Mühlhof-Reichelsdorf/Schwabach waren wir in der seltsamen Situation, gegen die Mannschaft zu spielen, welche grundsätzlich (ganz) vorne mitspielt, aber nicht aufstiegsberechtigt in die Regionalliga ist. Letzte Saison wurden sie Vizemeister und auch nominell sind sie nicht von schlechten Eltern. Tatsächlich waren wir auch nur deshalb um fast 100 Punkte favorisiert, weil sie den Jugendlichen Paul Steven Obermeyer mit einer DWZ von “nur” 1620 aufgestellt haben. Spannung war demnach vorprogrammiert.
   
Der Verlauf war dann trotzdem wieder überraschend ähnlich zu den letzten beiden Spielen. Lange nix, dann viel auf einmal. So hatte Thomas Roß an Brett 7 die große Ehre, gegen besagten Jugendlichen anzutreten und spielte in einem abgelehnten Damengambit mit den schwarzen Steinen. Paul Steven wählte nicht die bissigste Fortsetzung und schnell war die Stellung ausgeglichen. Also gut für Thomas, schlecht für den Jugendlichen: Ein bisschen ungestüm hier, ein bisschen Kneten von Thomas da und prompt war unser Talent einen Bauern vorne. Das Leichtfigurenendspiel dauerte dann nochmal 25 Züge, aber im Endeffekt war es nur Formsache – 1:0!
    
Ähnlich gut lief es bei Kristin an Brett 5. Gegen ein Flügel-Gambit (1.e4 c5 2.b4!?) kannte Kristin sich genau so weit aus, um zu wissen, wann man Eröffnungsfehler bestrafen kann und tat dies dann auch – Mehrbauer und Damentauch sind was Feines. Der Gegner wehrte sich noch eine Weile, aber im Endeffekt war nichts mehr zu machen und Kristin holte sich ihren dritten Punkt in der dritten Partie: 2:0!
    
Martin beantwortete e4 zum ersten Mal in der Liga mit e5 und eigentlich soll das ja eine ruhige, positionelle Partie werden. Ja Pustekuchen: Im Italiener war dermaßen viel Action los, nichts für schwache Nerven. Ist ja alles nicht so schlimm, dachte sich der Martin, und tat, was er am besten tut – gegnerische aggressive Fehler bestrafen. Nach wilder Partie und einem Figurenopfer ließ sich der Gegner nach einer gekonnten Abwehr den Rest nicht mehr zeigen und es stand 3:0!
  
So eine 3:0-Führung ist ja was nettes und auch die übrigen Bretter ließen nicht unbedingt negative Schlüsse zu.  Aber man soll ja nie den Tag vor dem Abend loben: Dennis versuchte an Brett 4 mit 1.d4 in ruhige Fahrwasser zu kommen, aber gegen den Königsinder war es in der Makagonov-Variante (5. h3) viel zu früh viel zu chaotisch. Yay. Dafür holte sich Seba an Brett 2 souverän klaren Vorteil und schnürte seinen Gegner extrem ein, bei Alex an Brett 3 war alles entspannt und ausgeglichen. Und auch bei Sandra an Brett 8 sah eigentlich alles OK aus.
       
Also eine sehr nette Ausgangssituation, um 1,5 Brettpunkte zu holen. Nun ja. Könnte man meinen. Erst entglitt Dennis die Partie völlig, als er zu früh seinen Vorteil in materielle Party umwandeln wollte. In knapper Zeit stand er auf einmal total auf Abriss und es war eigentlich nichts mehr zu machen. Es gab die erste Saisonniederlage für das Queensche Talent – 3:1.
    
Die Aufholjagd von Schwabach währte (vorerst) aber nur kurz: Auf 4:1 erhöhte dann Domi an Brett 6. Erst gönnte sich der Herr eine halbe Stunde Handicap (na weil der Domi ja auch nie in Zeitnot kommt) und dann probierte er mit 3.Sd2 gegen einen Franzosen auch noch was neues aus. Lohnte sich aber: Denn bereits früh spielte der Gegner nicht die cleverste Variante und sah sich gezwungen, lang zu rochieren, obwohl der schwarze c-Bauer schon nicht mehr da war. Genau Domis Partie – souverän ging er zum Angriff über und dieses Mal ließ er sich die Butter nicht vom Brot nehmen und holte sich bereits im 23. Zug den Sieg. Starke Leistung! Das mit dem Handicap muss aber nicht nochmal sein… 🙂
  
Also noch ein halber Brettpunkt – ähnlich wie gegen den SK Rothenburg und gegen SW Süd III. Doch dann zeigten die Gegner, dass uns hier überhaupt nichts leicht gemcht wird: Erst verrechnete sich Sandra und musste sich auf einmal mit einem Schwerfigurenendspiel herumschlagen – leider mit einem Minusbauer. Der war dann leider auch noch ein Freibauer und das war natürlich unschön. In knapper Zeit ging hier im Endeffekt auch nichts mehr – 4:2.
    
Alex geriet in einer eigentlich-fast-schon-Remis-Stellung in Zeitnot und ließ nach einer Unachtsamkeit einen Freibauern zu – und das war dann auf einmal gar nicht mehr so eigentlich-Remis. Da mussten schon harte Zaubertricks und Magie herhalten… Seba verpasste die Chance, Damen zu tauschen und griff weiter an. An sich der richtige Gedanke, jedoch unterlief ihm dann ein grober Schnitzer und er übersah die einzige echte Gegenchance, die praktisch sofort zum Matt führte. Das ließ sich Seba dann auch nicht mehr zeigen und es stand 4:3.
    
Und dann wurde hart gekämpft, richtig hart gekämpft, aber egal, was Alex versuchte, der eigene schwache König, gepaart mit dem gegnerischen Freibauern waren zu viel und ja, damit war das Schicksal dieses Mannschaftskampfes besiegelt. Endstand: 4:4!
   
Ein bisschen ärgerlich ist es ja schon, aber ein richtiger Beinbruch ist es nicht – ganz abgesehen davon, dass die SG nicht aufsteigen kann, gibt es noch genug Gegner und Runden. So der nächste Gegner: der SK Neumarkt wurde vergangene Saison Dritter und bisher haben sie ihren beiden Runden gewonnen (und ein Freilos gehabt), u.a. auch gegen besagte SG, was wir nicht schafften. Und laut Ligaorakel ist dieses Spiel dafür auch zentral – also umhauen! Auch mit 2G.
 

Einzelergebnisse:
    

2 SC JÄKLECHEMIE 1 DWZ SG Mue-R/Schwa 1 DWZ 4 – 4
1 1 Killmann, Martin 2096 2 Ahmels, Christian 2046 1 – 0
2 2 Kraus, Sebastian 2028 3 Greul, Hans 2001 0 – 1
3 3 Kittler, Alexander 2029 4 Mehwald, Thomas 1924 0 – 1
4 4 Adelhütte, Dennis 1985 5 Dietrich, Jochen 1924 0 – 1
5 5 Braun, Kristin 1917 7 Wirth, Karl-Heinz, Dr. 1878 1 – 0
6 6 Bachhuber, Dominik 1936 8 Hetzner, Helmut 1863 1 – 0
7 7 Roß, Thomas 1906 10 Obermeyer, Paul Steven 1627 1 – 0
8 8 Roß, Sandra 1793 12 Hartinger, Martin 1797 0 – 1
Schnitt: 1961 Schnitt: 1882  

     
     

Mehwald – Kittler an Brett 3. Trotz Kampf reichte es nicht mehr zum halben Punkt.
Kraus – Greul an Brett 2, kurz vor Schluss.

    
    
Links:

Übersicht Erste

Ligamanager

Ligaorakel

Bericht Gegner
     

Schreibe einen Kommentar