Glücklicher Saisonstart für die Erste: 4,5:3,5 gegen Herzogenaurach II

Zuletzt am 23. Oktober 2023 aktualisiert

Zum Saisonstart empfingen wir die zweite Mannschaft des SK Herzogenaurach, welchen wir im Vorjahr als Außenseiter ein 4:4 abnahmen. Damals waren die Gegner favorisiert, 364 Tage später waren wir dank dreier Ausfälle (u.a. mussten die beiden Spitzenbretter Stefan Sattler und Michael Finster in der ersten Mannschaft aushalfen) der Gegner trotz des eigenen Ausfalls von Dominik Bachhuber um über 100 Punkte favorisiert – aber was soll das schon heißen…

Es entwickelte sich ein über weite Strecken sehr ausgeglichener Kampf, in dem wir zwar gefühlt meist die stärkeren waren, aber stark an der Umsetzung scheiterten; so stand nach den Eröffnungen eigentlich niemand schlecht und die meisten sogar besser. Einzige Ausnahme war hier vielleicht Einsatzspieler Reinmar, welcher sich schnell einen Doppelbauer und dann auch einen Minusbauer einhandelte. Mit beherztem Spiel kämpfte er sich zurück, griff an und stand eigentlich klar besser – in Anbetracht dessen, dass aber andere Talente klarere Vorteil hatte, bot er Remis, was seine Gegnerin auch annahm. Kurz danach gewann Fabian, welcher von Anfang an in einem angenommenen Damengambit brillierte und seinen Gegner mit Mehrbauer stark einschnürte – und auf Zeit gewann. Damit 1,5:0,5.

Beim Rest sah es auch gut aus – Dennis Verteidigung gegen den Stonewall-Angriff war zwar mit Da1?! nicht völlig korrekt, aber er schaffte es, in eine leicht bessere Stellung abzuwickeln, die unverlierbar war (ein kleines bisschen glücklich, einmal ließ der Gegner eine gute Chance aus). Martin hatte an Brett 1 eine Qualität gegen einen Bauern mehr (ein kleines bisschen glücklich) und auch Robert hatte nach Einstiegsschwierigkeiten mit Läufer- gegen Springerpaar eine Mehrqualität vorzuweisen. Kristin hatte ein Doppelläuferpaarendspiel mit zwei verbundenen Freibauern auf der a- und der b-Linie vorzuweisen – theoretisch nicht gewonnen, aber doch mehr Druck. Dafür stand Seba in einem damenlosen Endspiel etwas gedrückt.

Dann erzieilten die Gegner den Ausgleichstreffer – in einer Noteboom-Eröffnung lief nach verfrühtem e4 eigentlich alles super für unseren Youngster Yoshi, aber dann gingen die Pferde etwas mit ihm durch und er ließ sich darauf ein, völlig unnötig von “ödes Schach” auf “das Brett soll brennen” umzuschalten, was leider völlig nach hinten los ging. Am Ende des Tages waren seine Opfer nicht berechtigt und das Minusmaterial wog viel zu schwer – Ausgleich für die Gegner. 

Und damit war auch die erste Zeitnotphase vorüber. Dennis ging in Anbetracht von Martins und Roberts Vorteilen den absolut sicheren Weg und schloß die Stellung – nach 40 Zügen waren immerhin noch alle 16 Bauern am Brett… zugegebenermaßen war das vielleicht nicht total clever, denn die Vorteile von Martin und Robert zu verwerten war gar nicht mal so einfach. Da war es blöderweise nur schon zu spät, und aus dem Remis gab es kein Entkommen mehr – 2:2.

Da mittlerweile aber auch Seba gut stand, wog es nicht schwer, dass Martin nun “nur” noch einen Mehrbauern im Damenendspiel hatte. Da konnte dann auch Kristin Remis spielen – sie versuchte zwar alles, um zu gewinnen, das hätte aber auch sehr böse ins Auge gehen können; das Bauernendspiel, in welches sie abwickeln wollte, war nämlich trotz zweier verbundener Freibauern glatt verloren (eine Frech-heit). Aber mei, wenn das Wörtchen Wörtchen nicht wäre.. der noch sehr unerfahrene und junge Gegner hat sich sicherlich auch so gefreut 😉 Kurz darauf brachte Robert seine Mehrqualität ins Ziel und gewann (auch hier war die Stellung zwischendurch Remis). Damit 3,5:2,5!

Blieben noch Martin und Seba. Martins Damenendspiel war praktisch wohl einfach nicht gewinnbar, wenn sein Gegner Martin Glitz nicht beschließen würde, den König weit weg von allen Bauern zu stellen, und so blieb es bei Seba, mindestens ein Remis zu holen. Das war aber nicht unrealistisch, hatte er mittlerweile ganze vier Mehrbauern und der Mannschaftskampf wirkte eigentlich bereits geritzt. Aber dann war da halt noch ein Freibauer des Gegners, und in Zeitnot ließ Seba den mit einem falschen Läuferzug laufen. Endresultat war das absolut absurde Materialverhältnis “D+B gegen T+5B”, und hier ließ der Gegner Gott sei Dank eine Gewinnchance aus und gab Dauerschach. Großes Aufatmen, denn Martins Damenendspiel war wirklich ungewinnbar – aber auch unverlierbar, und Martin gab auch Remis.

Damit der Endstand von 4,5:3,5! Ein knappes und glückliches Ergebnis, was genauso gut auch ein 4:4 oder sogar eine Niederlage hätte bedeuten können – zwar ließen beide Seiten öfter Chancen liegen, die Gegnerseite aber dann doch eine Idee mehr. Well…

Damit liegen wir überraschend auf dem (so gar nicht aussagekräftigen) geteilten zweiten Platz – kein Duell ging 4:4 aus, aber drei andere 4,5:3,5! Die beiden Ligafavoritenduelle Altensittbach – Fürth und Forchheim – Regensburg entschieden die Altensittenbacher und Regensburger knapp für sich (letztere in stark ersatzgeschwächter Aufstellung überraschend). Überraschend auch der Sieg von Aufsteiger Burglengenfeld gegen Süd 2. Na da kündigt sich ja jetzt schon eine wilde LIga an… (wo bleibt da die Entspannung, Frechheit).

In der nächsten Runde spielen wir gegen die SGem Fürth (daheim, obwohl wir Auswärtsmannschaft sind – Wunsch der Fürther). Da sie ja doch etwas aufstiegsambitioniert sind, sind sie uns jetzt doch ein biiiiiisschen im Zugzwang… 🙂 Time to party!

Hier gehts zum Ligamanager (Partien sind online).

Übersicht Erste.

Einzelergebnisse:

4 SC JÄKLECHEMIE Talente Franken 1 DWZ ELO SK Herzogenaurach 2 DWZ ELO 4½ – 3½
1 1 Killmann, Martin 2130 1905 3 Glitz, Martin 2005 2056 ½ – ½
2 2 Adelhütte, Dennis 2012 1966 4 Seregelyes, Csaba 1976 2075 ½ – ½
3 3 Kraus, Sebastian 1985 1904 5 Steinmüller, Alexander 1974 2031 ½ – ½
4 4 Wagner, Robert 2076 2049 6 Walther, Reinhard 1945 1996 1 – 0
5 6 Schalaev, Seryozka 1899 1760 8 Zeilinger, Erik 1756 1695 0 – 1
6 7 Braun, Kristin 1969 1932 9 Heinlein, Fabian 1570   ½ – ½
7 8 Meulner, Fabian 2014 1980 10 Habermann, Manfred, Dr. 1853 1863 1 – 0
8 14 Killmann, Reinmar, Dr. 1726 1674 12 Steinmüller, Stefanie 1796 1940 ½ – ½
Schnitt: 1976 1896 Schnitt: 1859 1950

Impressionen:

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