Auf den Brettern 6, 4 und 2 gab es ganze 0 aus 3 – Erste verliert gegen Nürnberg Süd IV!

Zuletzt am 26. Juli 2022 aktualisiert

Auf zur 2. Runde! Nach unserem sehr erfolgreichen Einstand gegen Bubenreuth ging es vergangene Woche gegen die Vierte von Nürnberg Süd – ein Gegner, der uns in den vergangenen Jahren einen knappen und einen 6:2-Sieg verschaffte. Dabei traten sie beide Male zu siebt an. Das sollte dieses Mal anders sein und wir hatten es tatsächlich mit acht Südern zu tun – obwohl doch stark ersatzgestärkt (und gestärkt ist hier kein Euphemismus). Auch wir mussten mit einem Ausfall kämpfen, Alex Kittler musste mit fieser Mittelohrentzündung das Bett hüten. Mit Tim Bursian bei seinem insgesamt zweiten Ersatz war dieser Kampf aber schnell beendet.
       
Und das war hier ganz wörtlich zu verstehen. Gegen seinen leicht favorisierten Gegner ließ er sich mit den schwarzen Steinen im Caro-Kann nicht beeindrucken und es dauerte nicht lange, bis er den Anzugsvorteil neutralisierte und sich einen netten Raumvorteil erspielte. Als der Gegner auf einmal eine Qualität spuckte, war der Drops gelutscht: Tim behielt in knapper Zeit die Nerven und brachte uns in Führung – 1:0!
      
Dass dieser Kampf trotzdem alles andere als einfach wird, war aber dank gewisser Unklarheiten klar: Zwar hatten Sebastian Kraus an Brett 3 und Martin Killmann an Brett 1 sich gute Stellungen erspielt (Seba gegen einen Skandinavier aus der Eröffnung, Martin gegen einen Stonewall, bei dem der sehr wichtige weißfeldrige Läufer des schwarzen Spielers das Zeitliche gesegnet hatte), jedoch war an den Brettern 4-6 eher Schräges zu verzeichnen:
       
Bei Kristin Braun an Brett 4 verlief der Königsinder gegen Lg5 positionell gesehen eher weniger optimal, Dr. Reinmar Killmann stellte gegen einen Abtauschfranzosen zwei Figuren gegen einen Turm ein und Dominik Bachhuber kam mit dem Lb5 gegen seinen d6-Sizilianer eher weniger gut zurecht. Hörte sich alles recht knapp an – da halfen auch die wilden (wenn auch leicht besseren Stellungen) von Dennis Adelhütte an Brett 2 und Sandra Roß an Brett 7 in diversen Dreiecksslaven und geschlossenen Sizilianern nichts. Da wir nominell aber Favoriten waren, konnten wir verhalten schon optimistisch sein…
      
…oder doch nicht? Auch wenn Reinmars Stellung im Bereich des haltbaren lag, so ging bei Kristin nach einem Blackout (in nicht mehr einfacher Stellung) einzügig ein Bauern flöten und nicht viel später folgte der Zweite. Auch bei Dominik schien die Stellung einfach nicht besser zu werden und auch die zeitliche Komponente der Partie war nicht gerade schmeichelhaft. Selbst Seba bekam ´einfach nur´ eine gute Stellung und fühlte sich genötigt, eine Qualität ins Geschäft zu stecken – was dann auch eher weniger korrekt war….
      
Einzig bei Martin wurde der Vorteil dank einer Batterie auf der a-Linie immer klarer – nachdem der Gegner einmal eine Chance ausließ, die weiße Bauernstellung ein bisschen hops zu nehmen – und die Stellung war kurz davor, zusammen zu brechen. Kurz bevor sie es dann tat, gewann Seba auf einmal die Dame und mit ihr die Partie. 2:0!
        
Sollte das denn immer noch nicht reichen, um etwas Sicherheit reinzubringen? Leider immer noch nicht – sowohl Kristin als auch Domi mussten die Segel streichen (Kristins Endspiel war einfach hoffnungslos und Domi entglitt per Figureneinsteller in Zeitnot die Partie ziemlich endgültig), dafür gewann Martin seine Partie nach einem erfolgreichen Durchbrechen der gegnerischen Verteidigung.
        
Dann war da noch Sandra, deren Stellung in Zeitnot nun wirklich kein Geschenk des Himmels war, und dann war auch noch der Gegner, unser passives Mitglied Roland Dyroff, am Drücker. Dieser Drücker entwickelte sich ziemlich fies dank Opfern zu einem unabwehrbaren Angriff, bei dem die Dame flöten ging – und damit stand es 3:3.
         
Blieben dann noch Reinmar und Dennis. Bei Reinmar glaubte man mittlerweile ans Remis (obwohl die Stellung objektiv immer noch verloren war) und Dennis erspielte sich nach einer positionell wirren Partie ein Turmendspiel mit Mehrbauern, welches geschmückt war durch zwei verbundene Freibauern. Klar gewonnen, das Ganze. Also doch noch ein Sieg?
        
Leider unterliefen Dennis nun einige Klöpse in elementaren Turmendspielen – anstatt einfach mit den verbundenen Freibauern zu laufen, frass er sich durch und holte zwei weitere Bauern. Dafür wurde der gegnerische König und der verbleibende weiße Bauer ziemlich aktiv. Alles noch kein Drama, wenn man dann genau weiterspielt (oder einfach die eigenen Bauern laufen lässt). Ein Drama wurde es dann genau im 40., als Dennis die Partie komplett wegschmiss:
      
     

Nach 40…Th5?? (verhindern von Txa5 und d7) läuft der Bauer nach 41.d7! und Schwarz muss einen Turm geben, da 41…Td8 an 42.Tc1 (droht Tc8) Tb5 43. Tc8 Tb8 44.Txb8! scheitern würde.

         

      
     
Es half alles nichts, mit 4 Bauern gegen den Turm musste gespielt werden. Leider mit zu passivem König. Der Gegner ließ auch genau nichts mehr anbrennen und nachdem Dennis es verpasste, den König sofort zu aktivieren, wurden alle Bauern vernascht und am Ende sogar der Turm und damit die Partie.
     
Nun lag es beim Stand von 3:4 bei Reinmar, auf einmal einen Sieg aus der Partie, die er so schön in Remisfahrwasser gefahren hat, rauszuzaubern. Das schien wie glatter Selbstmord – und als solcher sollte es sich mit seinem Turm gegen Springer und Läufer auch rausstellen: Er versuchte, einen Bauern aktiv nach vorne zu schieben, wodurch die gegnerischen Figuren auch aktiv wurden. Im Endeffekt war dies dann auch wirklich Selbstmord – schnell war Reinmar der gejagte und schwupps, war der Turm wenig. Und damit nach einem heroischen Kampf auch der Mannschaftskampf.
    
Endstand: 3:5!
    
Autsch, aus einer unentspannten 2:0-Führung wurde eine ziemlich desaströse 3:5-Niederlage (fairerweise muss man dazu sagen, dass Sebas, Martins, Domis und Kristins Partie praktisch zeitgleich endeten). Eine auch noch mehr als vermeidbare (gewinnt Dennis seine Partie, muss Reinmar “nur noch” halten – und selbst dann ist es wenigstens ein 4:4) dazu.
     
Hilft alles nichts, hingefallen, müssen wir eben wieder aufstehen! Auch wenn wir mit einer für unsere Erste ganz neue Situation konfrontiert sind – tatsächlich sind wir das allererste Mal in der Geschichte der ersten Mannschaft in der hinteren Tabellenhälfte vorzufinden – Platz 6 it is.
    
Heißt übersetzt – wir haben noch viel Arbeit vor uns. Gerade wenn wir nach wie vor aufsteigen wollen. Das Ligaorakel geht immer noch glimpflich mit uns ins Gericht (21,8% Aufstiegswahrscheinlichkeit) – dann sollten wir gegen den Tabellenzweiten und Mitfavoriten nächstes Mal SF Fürth 1 unbedingt siegreich sein. Am 01.12. geht es dann daheim schon um eine für uns vorentscheidende Wurst…
      
   

   
     
    
  
    
   
        
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