Zwei Talente auf dem Podest: Dennis gewinnt die Zabo-Vereinsmeisterschaft, Domi wird Dritter

Zuletzt am 27. März 2023 aktualisiert

Unser passives Mitglied Siegfried Mankus, seinerseits Spielleiter von Zabo-Eintracht, lud uns Talente zur offenen Zaboraner Vereinsmeisterschaft ein. Zwei Talente folgten diesem Ruf: Mit Dennis Adelhütte und Dominik Bachhuber schickten wir uns an, das Turnier aufzumischen. Mit einer Wertung von jeweils knapp unter 2000 DWZ waren Dennis und Domi auf 3 bzw. 4 gesetzt, Favoriten auf den Turniersieg waren die Zaboraner Paul Wittmann und Christian Brenner.

In den ersten drei Runden standen für Dennis eigentlich drei Pflichtsiege an, wobei er schon in der ersten Runde gegen Siegfried aus eigentlich sehr guter Stellung genau nichts machte und nur durch einen Blackout Siegfrieds im Turmendspiel gewann. Die zweite Runde gegen Thomas Oram war da schon etwas souveräner, wobei das Mittelspiel zwischendurch auch unnötig verkompliziert wurde. Folgerichtig kam Dennis gegen den jungen 1500er Andreas Stocker nach über 4 Stunden dann auch wirklich nicht mehr über ein Remis hinaus. Domi machte seine Sache da besser und gewann die ersten beiden Runden souverän (auch wenn zumindest die zweite auch ein wenig verkompliziert war). Er musste dann aber schon direkt gegen die Nummer 1, Paul Wittmann, ran, und fand sich nach einem Eröffnungsdesaster auch fast schon direkt mit 2 Minusbauern wieder. Eigentlich eine klare Sache, aber das entstandene Endspiel war nach Ungenauigkeiten von Paul eben dann doch nicht mehr gewonnen, so dass Domi das Remis hielt.

Damit gab es zum Jahreswechsel ein Sextett mit 2,5 Spielern: Dennis, Domi, Paul Wittmann, Christian Brenner, Andreas Stocker und der ebenfalls bekannte Hermann Schlötterer. Gegen letzteren musste Domi auch ran, und dieses Mal lief die Eröffnung super und in einer fast-schon-Kurzpartie gegen einen Sizilianer ergatterte Domi einen schnellen Sieg. Dennis hatte mit Schwarz gegen Christian Brenner (nicht mal mehr ein Schweizer Semi-Gambit funktioniert, Frechheit…) eine nominell deutlich schwerere Aufgabe zu lösen. Im Tarrasch-Franzosen griff sein Gegner aber etwas zu ambitioniert an, und dank fehlender Koordination konnte unser Talent den Spieß umdrehen, selber angreifen und in ein gewonnenes Endspiel abwickeln, was auch gewonnen wurde. 

Zur 5. Runde wurde das Sextett damit ein Trio, und wieder dank Schweizer-System-Mysterien war es nicht Dennis, der Paul Wittmann zugelost wurde, sondern der Zaboraner Klaus Klinger, welcher verlor. Da Domi und Dennis sich auf Remis einigten, lag Paul damit zur 6. Runde in Führung und musste unbedingt von Dennis geschlagen werden, sollte noch ein Talente-Turniersieg her. Gesagt, getan: in der “Gata-Kamsky-Londoner-System-Variante” holte sich Dennis früh das Läuferpaar und konnte einen Angriff auf den König wagen, der Paul einen Bauern kostete. Ein zweiter gesellte sich auch hinzu, in beidseitiger Zeitnot wurde es dann aber mit gegenseitigen Mattdrohungen doch nochmal spannend. Als der 40. Zug vorbei war und der Qualm sich verzog, war das Springer-Turm-Endspiel für Dennis gewonnen – durch einen einzügigen Qualieinsteller Pauls beschleunigte sich das ganze. 

Da auch Domi gewann (gegen Hans-Ludwig Hestermann), waren wir nun in der angenehmen Situation, dass das Talenteduo von Domi und Dennis die Tabelle nach Punkten anführte. Domi hatte aber die minimal bessere Zweitwertung (Gegnerschnitt). Zur letzten Runde kam es für ihn dann noch faustdick: mit Schwarz gegen Christian Brenner. Mit einem Sieg wäre Domi damit dank seiner hohen Zweitwertung sicher Turniersieger geworden, bei einem Remis oder eine Niederlage würde Dennis mit einem Sieg vorbeiziehen. Theoretisch konnte sogar noch Paul Turniersieger werden, wenn beide Talente verlieren und er gewinnen würde…

Leider erwischte Domi zur letzten Runde dann auch keinen guten Tag: In einer Hauptvariante im Sizilianer fand Christian die richtigen Angriffsideen, und nach ein paar Ungenauigkeiten Dominiks münzte Christian seinen Angriff in einen Sieg um und gewann. Da auch Paul seine Partie gegen Thomas Oram gewann, war damit (dank der Zweitwertung) klar: der Turniersieg ist futsch.

Lag es nun also an Dennis, der mit den weißen Steinen gegen Klaus Klinger ran musste. Ein Remis würde wegen der Zweitwertung zum Turniersieg reichen. Aber der Gegner hat “ja nur knappe 1600 DWZ”, jadajada usw., da kann man ja recht früh gegen den Königsinder h4 spielen. Kleiner Tipp: Gegen Königsindisch, wenn man eine ruhige Partie will, EVENTUELL die falsche Rangehensweise. Es entwickelte sich eine haarsträubende Partie, und nach einem krassen Rechenfehler war Dennis sogar einen Bauern hinten und drohte zu verlieren. Er ging aber dann aufs ganze, und auch in der Nervosität spielte Klaus auf die knappe Zeit von Dennis und verlor den Bauern wieder. Das entstandene Turm-Springer-Endspiel war immer noch kompliziert, aber mit ein bisschen Zusammenreißen und halbwegs guter Technik gewann Dennis dieses dann halt doch noch. Uff.

Damit hat Dennis mit 6/7 die Zabo-VM für sich entschieden!! Auch mal spannend – die Partien gegen Paul und Christian waren vergleichsweise souverän, der Rest… naja. War halt auch da. Für Domi blieb am Ende Bronze – er spielte ein gutes Turnier, mit einer extrem undankbaren Aufgabe zum Schluss. Trotzdem, 5/7 sind mehr als ordentlich! Bester Zaboraner und damit Zabo-Vereinsmeister wurde Paul Wittmann mit 5.5 Punkten auf Platz 2. Siegfried wurde am Ende mit 3 Punkten (2 Siege, 2 Remisen, 3 Niederlagen) 16. (unter 22 Teilnehmern).

Bleibt noch ein Dankeschön an Zabo für die Einladung und die Ausrichtung, gerade, während kein Pächter da war!

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Tabelle: