Wir sind Meister der Landesliga Nord im Schnellschach!!

Zuletzt am 23. September 2023 aktualisiert

Am Sonntag, dem 17.09., traten wir nach unserem Aufstieg aus der Bezirksliga im Juni in der Landesliga Nord im Schnellschach an (beim Schnellschach gibt es keine Regionalliga). Am Ende fanden sich leider nur 7 Mannschaften, aus den Bezirken Oberpfalz und Mittelfranken (also doch Regionalliga) ein. Nach DWZ waren wir zwar favorisiert, aber beim Schnellschach ist das ja immer so eine Sache, und es entwickelte sich ein über lange Strecken sehr ausgeglichener und knapper Kampf…

…an dem wir am Ende aber nicht nur erfolgreich, sondern sogar als Sieger hervorkamen! Mit 10:2 Mannschaftspunkten und 2 Punkten Vorsprung gewannen wir (Dennis, Martin, Robert und Kristin) bei nur einer Niederlage die Liga und sind damit Meister der Landesliga Nord! Das ist nicht nur der erste Meistertitel auf bayerischer Ebene für den Verein, sondern bedeutet auch den Aufstieg in die Schnellschach-Oberliga!! Also die bayerische Königsklasse. Na, kömma auch gleich die deutsche Meisterschaft spielen. Oder so. 🙂

Ausführlicher Bericht:

Eines schönen Morgens, am 17.09.23, ging es sehr früh (ein Treffpunkt war 07:15 Uhr AN EINEM SONNTAG 🙁 – doch lieber Kreisliga…) an die tschechische Grenze. Jep, die Landesliga Nord Bayerns im Schnellschach (Oberpfalz, Unterfranken, Mittelfranken, Oberfranken) wurde sehr, sehr, sehr weit östlich ausgetragen 🙂 Kein Schaden, für einen Tag geht das schon mal. Am Ende des Tages waren es leider trotzdem nur 7 Mannschaften – 4 aus dem Schachbezirk Mittelfranken und drei aus dem Schachbezirk Oberpfalz – welche den Weg fangen. Damit tat man den Gastgebern Furth im Wald bzw. dem Spiellokal in Eschlkam aber Unrecht, denn die Ausrichtung war sehr gut, gab nix zum Motzen.

Aber Schach wurde auch gespielt. Bzw. es wurde versucht. Pünktlich um 10 Uhr ging es los – die anderen Mannschaften waren die zweite Mannschaft der SGem Fürth (sie sind mit uns zusammen aufgestiegen) und Bavaria Regensburg (wobei beide Mannschaften keine erste zur Oberliga schickten, womit es ja irgendwie doch wieder die ersten Mannschaften waren. Wild.) sowie die jeweils erste Mannschaft vom SK Kelheim, des SK Neumarkt, des SC Furth im Wald und des SK Schwanstetten. Laut ELO würde sich ein Dreikampf zwischen Furth, Neumarkt und uns entwickeln, laut DWZ waren wir um fast 100 Punkte favorisiert, wobei gleich 4 Mannschaften – Kelheim, Neumarkt, Fürth, Furth – mit fast 2000 DWZ im Schnitt auch auf gar keinen Fall zu unterschätzen waren. Wir traten an mit

Brett 1: Dennis Adelhütte

Brett 2: Martin Killmann

Brett 3: Robert Wagner

Brett 4: Kristin Braun

Jo, und was soll man sagen? In der ersten Runde wurden wir unserer Favoritenrolle so überhaupt nicht gerechnet. Gegen den SK Schwanstetten, obwohl wir an allen Brettern favorisiert waren, gewannen wir nur mit Ach und Krach 2,5:1,5 – Martin ließ sich von Frank Manthey praktisch zusammenschieben, Robert stellte einen Bauern ein und Dennis überzog seine eigentlich sehr gute Stellung und verlor in einem Endspiel völlig den Faden und konnte fast froh sein, im Damenendspiel nur einen Minusbauern zu haben. Aber manchmal muss es auch dreckig gehen – als Kristin gewann und sie den Ausgleich schoss, lehnte Dennis ein Remisangebot ab, gewann den Bauern zurück und konnte nach einem Damentausch und gegenseitigem Umwandeln die neue Dame gewinnen. Beim Stand von 2:1 gab Robert sein mittlerweile ungleichfarbiges Läuferendspiel Remis – 2,5:1,5.

Danach ging es gegen Neumarkt. Martin machte seine Sache dieses Mal besser und gewann ohne größere Probleme, und auch Kristin konnte ihren Gegner schlagen. Robert gab seine Partie dann wieder Remis, und auch Dennis hielt das Springerendspiel mit 2 Minusbauern (auch hier stand er eigentlich zumindest optisch gut, aber das gute alte Überziehen) – 3:1.

Würde man die dritte Runde gegen Furth gewinnen können, hätten wir gute Chancen auf das Podest (und den damit verbundenen Aufstieg in die Oberliga). Leider stolperten Martin und Dennis aber ganz schön – Dennis Dame wurde  in der Eröffnung so durch die Gegend gescheucht, dass selbst ein Verzweiflungsangriff überhaupt nichts half – er wurde einfach zusammengeschoben. Auch Kristin stand im Endspiel brutal mit dem Rücken zur Wand, und Martin verdödelte eine eigentlich gute Stellung in ein maximal kompliziertes Damenendspiel. Wenigstens Robert hatte ein besseres Endspiel, so dass es nach einem 2:2 aussah. Doch dann passierte es – Martin übersah ein Schach. Der ungültige Zug verlor nicht, blöderweise wollte er aber mit der Dame ziehen – die dann getauscht werden musste. Damit war das Endspiel sofort platt und wir waren 0:2 hinten. Kristins Gegner wickelte daraufhin sofort in ein Remis ab, und Roberts wunderschönes Läuferendspiel, was ihm den ganzen Punkt einbrachte, war lediglich Schadensbegrenzung: 1,5:2,5.

Ein ausgezeichneter Zeitpunkt für eine Mittagspause – sogar eine verlängerte um fast 2 Stunden, da wir Freilos in Runde 4 hatten! Es war zwar noch nichts verloren, weil keine Mannschaft mehr als 4 Mannschaftspunkte aufweisen konnte, aber die Pause (OK, die Stücke Torte. Aber auch die Pause!) tat wirklich gut.

Voll konzentriert ging es gegen Bavaria Regensburg 2, und trotz des niedrigen DWZ-Schnittes waren wir mehr als gewarnt – Jugendliche mit knapp 2000 DWZ auf Brett 1 sind immer unangenehm. Umso überraschender, dass Dennis in einem Abtauschfranzosen mit Schwarz relativ schnell kurzen Prozess machen konnte. Mit dieser 1:0-Führung war die Lage schon wieder deutlich entspannter, und als Robert entscheidend Material gewann und auch Martin ein klar besseres Turmendspiel hatte, war es nicht so schlimm, dass Kristin unter die Räder geriet. Roberts Gegner ließ sich die Stellung dann auch nicht mehr zeigen, und um den Sieg zu sichern, gab Martin Remis. Nun versuchte Kristin noch mit Minusfigur und Minusbauer das Endspiel zu verteidigen, und es erwies sich als trickreich. Ihr Gegner mit “nur” 1500 DWZ fand den Gewinnweg nicht und nachdem alle Bauern getauscht waren, einigten sich die Kontrahenten auf das Remis – 3:1!

Nun ging es in die wirkliche Vorentscheidung, das Match gegen Kelheim. Mit einer ebenfalls jungen Mannschaft angereist würde der Gewinner dieses Matches einen klaren Shot auf den Meistertitel haben. Für den Verlierer hingegen war der Aufstieg aber auch noch nicht gesichert, so dass wir unbedingt gewinnen wollten. Und was soll man sagen – das Match lief überraschend glatt. Sowohl Robert, als auch Kristin, als auch Martin, gewannen einfach. Mehr kann man eigentlich gar nicht sagen (oder zumindest ich, der in guter Stellung mal wieder überzog und eine Figur einstellte), und wir gewannen 3:1!

Damit war der Stand vor der letzten Runde wie folgt: Wir lagen mit 8:2 Mannschaftspunkten auf Rang 1, Neumarkt mit 7:5 Mannschaftspunkten auf Rang 2, Kelheim mit 6:4 Mannschaftspunkten auf Rang 3 und Fürth mit 5:5 Mannschaftspunkten auf Rang 4. Damit war bereits der Aufstieg in die Oberliga gewonnen!!

…aber jetzt wollten wir natürlich auch Meister werden, und angesichts der Brettpunktsituation würde nur ein 2:2 sicher reichen. Abgesehen von Brett 1, auf dem Dennis den knapp2200er Fabian Eber gegenüber hatte, waren wir an jedem Brett Favorit, aber die Gegner an 2 und 3 sind noch jung gewesen, so dass wir mindestens gewarnt waren.

Große Erleichterung aber, als Dennis bereits nach der Eröffnung eine Figur für zwei Bauern gewinnen konnte (Franzose, anyone?) und auch Martin in einer äußerst bequemen Martin-Killmann-Stellung landete. Auch Kristin stand eigentlich besser, dann überkam sie aber der Dennis-Adelhütte-Überzieh-Fluch und sie musste auf einmal ums Remis kämpfen. War aber nicht so wichtig: Dennis konnte Damen tauschen, Martin in ein Doppelturmendspiel mit 3 Mehrbauern abwickeln und Robert einfach gewinnen (der Dude gewann einfach zu schnell). Das entstandene Endspiel bei Dennis (T+S+2B gegen T+3B) entwickelte sich aber mangels Aktivität doch mehr zu einem Krimi als gedacht, und da Martins Endspiel praktisch unverlierbar aussah, ging Dennis kein Risiko ein und wickelte in ein Remis ab. Kurze Zeit später konnte auch Kristin ein Remis vermelden, so dass es 2:1 stand und wir damit uneinholbar Meister der Landesliga Nord im Schnellschach wurden!! Achja, Martin gewann dann auch noch. 

Und damit war es dann offiziell: Mit 10:2 Mannschaftspunkten wurden wir unangefochten Meister! Kelheim gewann ihre letzte Runde, sogar so hoch, dass sie uns mit einer Niederlage gerade noch abgefangen hätten. Damit wurden sie Vizemeister mit 8:4 Punkten. Mit 7:5 Punkten, und damit zwei Mannschaftspunkten Vorsprung vor Fürth und Furth, komplettierte Neumarkt das Aufstiegstrio.

Ein spannender Schachtag ging damit für uns zu Ende, und das erste Mal in unserer Vereinsgeschichte konnten wir uns mit einem bayerischen Mannschaftsmeistertitel schmücken – schon nett, dochdoch, nehmen wir mit :-). Wir gönnten uns dann in Anbetracht des Ortes noch ein Abendessen in Tschechien, bevor wir die Heimreise antraten. Und am 15.09.24 geht es für uns dann weiter in der Oberliga – vielleicht mit einer minimal pünktlicheren Ausschreibung… 😉

Einzelergebnisse:

Dennis: 3/6

Martin: 3,5/6

Robert: 5/6

Kristin: 4,5/6

Hier geht es zur Turnierseite (auf dieser findet ihr u.a. auch eine Fortschrittstabelle).

Bericht Kelheim

Bericht Furth im Wald (Gastgeber)

Bericht Schwanstetten

Tabelle:

Mannschafts-Rangliste: Stand nach der 7. Runde
RangMannschaftELONWZSRVMan.Pkt.Brt.PktSoBerg
1SC JÄKLECHEMIE1985206050110 – 216.087.00
2SK Kelheim188019834028 – 415.073.00
3SK Neumarkt201519623127 – 511.565.00
4SG Fürth189219702135 – 711.562.00
5SC Furth im Wald199619762135 – 710.564.00
6SC Bavaria Regensburg 2180816782044 – 810.560.50
7SK Schwanstetten176017830333 – 99.057.00
 
Impressionen:
Robert (5/6), Dennis (3/6), Kristin (4,5/6, so gerührt, dass Augen zu), Martin (3,5/6) gewinnen die Landesliga!

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