Zuletzt am 26. Juli 2022 aktualisiert
Vor einem halben Jahr wurde wegen der anhaltenden Corona-Pandemie die Bezirksliga nach der 7. Runde unterbrochen und unsere Erste saß auf dem Trockenen. Während wir in der 7. Runde endlich die Tabellenführung zurückholen konnten (mit viel Schützenhilfe von Cadolzburg), ging es nun daran, diese noch über die Ziellinie zu schleifen – sozusagen gleich wieder alles geben, trotz einem halben Jahr Pause.
Gegen Heideck II konnten wir wegen Corona und Urlauben nicht ganz aus dem Vollen schöpfen, mit Tim Bursian, David Denninger und Seroyzka Hamazaspyan war aber motivierte Ersatzverstärkung auch in dieser Zeit schnell gefunden. Anders sah es leider bei den Gegnern aus – da diese gleich zwei Mannschaften an diesem Tag ins Rennen schicken musste (und die Erste natürlich vor ging), konnten sie nur zu fünft antreten, so dass Dennis Adelhütte, Martin Killmann und Sandra Roß kampflos gewannen und wir von vornherein 3:0 führten.
Da wir auch an den anderen Brettern favorisiert waren (zum Teil klar), war der Kampf als solches nicht mehr spannend – Sebastian Kraus machte an Brett 3 mit seinem Gegner kurzen Prozess, als dieser gleich in der Eröffnung, einer Marshall-Variante (1.d4 Sf6 2.c4 d5!? 3.cxd Dxd? 4. Sc3 Dd8) mächtig unter Druck geriet und bereits im 20. Zug Matt gesetzt wurde.
Kristin Braun, welche sich auf der deutschen Blitzmeisterschaft der Frauen bereits aufgewärmt hatte, fackelte ebenfalls nicht lang. Zunächst bot sie ein Remisgebot ihres Gegners ab. Nach einer bereits sehr vorteilhaft verlaufenen Drachen-Eröffnung machte Kristin gehörig Druck über die b-Linie und verspeiste ein paar Bauern. Das entstandene Turmendspiel war praktisch gewonnen und der Gegner ließ sich das nicht mehr zeigen – 5:0 und der Sieg!
Nun spielte nur noch unsere “Ersatzriege”. Tim hatte auf Brett 6 kein Problem, in einem Caro-Kann nach der Eröffnung auszugleichen und nach einem Damentausch waren seine Figuren leicht besser koordiniert – nach einem Fehler seines Gegners fiel auch prompt ein Bauer, so dass Tim sich auch keine Sorgen um irgendwas machen musste.
Anders sah da es bei David und Seryozka auf den Brettern 7 und 8 aus. David musste sich gegen sein Londoner System (1.d4 d5 2. Lf4!?) mit einem dreisten Vorstoß des Gegners (c5, d5, e5) auseinander setzen. Als sich dann auch noch b5 dazu gesellte, war die Situation auf einmal ziemlich brenzlig und David sah sich nach einer Stunde Nachdenken gezwungen, eine Figur ins Geschäft zu stecken. Kompensation hatte er leider zu wenig und als dann noch eine Qualität fiel, war es das – 5:1 und Punktsieg für den jugendlichen Gegner Christian Zimmer.
Seroyzka musste gegen den großen Bruder ran. In einem Tarrasch-Franzosen (1.e4 e6 2.d4 d5 Sd2!?) unterlief zunächst dem Gegner ein kleiner Verwechslungsfehler, der jedoch Seryozka ein wenig aus der Bahn warf. Anstatt sich normal zu entwickeln, platzierte er seine Dame auf e7 und überhastete den Bauernzug …e5 etwas. Prompt wäre eine Figur weg gewesen, das übersah der Gegner aber und gab sich lediglich mit einem Bauern mehr und einer zerfledderten Königstellung auf der Talente-Seite zufrieden. Das sollte dann auch mehr als ausreichend sein – nachdem auch noch die Damen getauscht waren, war nichts mehr zu machen und der Gegner setzte sehenswert sechszügig Matt – 5:2!
Nun spielte nur noch Tim, der in der Zwischenzeit in ein gewonnenes Springerendspiel mit Mehrbauern abwickeln konnte. Die Bedenkzeit wurde zwar ein wenig knapp, aber das hinderte Tim nicht daran, den Sieg souverän einzufahren und seine 100%-Bilanz in der Ersten zu behalten – 6:2!
Damit hielten wir die Tabellenführer – sogar klar, da die bis dato punktgleiche Mannschaft Nürnberg Süd IV gegen Cadolzburg (Cadolzburg scheint uns wirklich zu mögen :D) unterlag, obwohl diese zu siebt antraten. Damit reicht uns nun ein Sieg gegen Rothenburg II in der letzten Runde auf jeden Fall zum Aufstieg, ein 4:4 könnte bei einem (sehr) hohen Sieg der SG Ansbach/Bad Windsheim nicht ganz reichen. Also auf gehts! Lasst uns den Sack endgültig zu machen und in die B1 aufsteigen!
Links: Bericht Heideck, Ligamanager