Das Drama der mittelfränkischen Mitgliederversammlung 2023

Zuletzt am 21. Mai 2023 aktualisiert

Nicht nur im deutschen Schachbund geht es gerade drunter und drüber mit Präsidentenwechsel und der andauernden Kritik, dass der Schach-Boom direkt am deutschen Schachbund vorbei geht. Aber man muss gar nicht so weit nach oben schauen, ein Blick nach Mittelfranken reicht völlig aus.

Unter anderem war bereits seit einem Jahr klar, dass der bisherige Kassenwart Thomas Rhein (SW Nürnberg Süd) nicht mehr weiter machen würde. Und auch der Mitgliederreferent Dennis Adelhütte würde sich, wie er im Februar dem 1. und 2. Vorsitzenden mitteilte, nicht mehr zur Wahl stellen lassen (so ein erster Vorsitz eines Vereins ist ja irgendwie auch a bissi Arbeit, wa). Beides Stellen, die eigentlich unbedingt besetzt sein müssen, um einen funktionierenden Bezirk und Spielbetrieb zu garantieren. 

Aber nicht nur das: Nachdem über eine interne Vorstandswahl der vakante Position des 2. Spielleiters durch Wolfgang Fiedler (SW Nürnberg Süd) sehr knapp (7:5) kommissarisch besetzt wurde (nachdem dieser von den Vereinen vom kommissarischem 1.-Spielleiter-Job die Wahl gegen unseren hauseigenen Domi Bachhuber verlor), musste auch dieser Posten erst von der Versammlung offiziell bestätigt werden.

Leider setzte sich hier ein Trend fort, dass man nur noch schwierig ehrenamtliche für die Bezirks-Posten gewinnen kann – ein deutscher Trend (?), mit einer Vielzahl von Gründen, der aber in Mittelfranken für ein massives Durcheinander sorgte, so dass einfach quasi niemand gefunden wurde – am Ende stand Wolfgang Fiedler (neben seinem sowieso schon besetzten Posten als Seniorenwart) als Kandidat für die Mitgliederverwaltung, den Schatzmeister und den 2. Spielleiter zur Wahl – und nur beim 2. Spielleiter gab es einen Gegenkandidaten in Form von Maxi Ruderer (Heideck-Hilpoltstein). Unabhängig von persönlichen Meinungen – es kann nicht sein, dass in einem Bezirk mit über 2800 Mitgliedern sich eine Person für gleich VIER, nicht gerade arbeitsarme, Ämter bewerben muss, um den Laden überhaupt am Laufen zu halten. Da geht doch was schief…

Die Wahl zur Mitgliederverwaltung gewann Wolfgang übrigens einstimmig (bei zwei Enthaltungen von der SC JÄKLECHEMIE und dem SK Neumarkt), aber dann kam das wahre Drama: erst verlor Wolfgang um Haaresbreite die Wahl zum 2. Spielleiter (nur ein paar Stimmen, quasi 50:50) gegen Maxi R. Das hatte sich eventuell bereits dadurch abgezeichnet, da Wolfgang an den Vereinen vorbei gewählt wurde, was mindestens zum Teil sauer aufstoß. Schockierend war dann das Ergebnis der Wahl des Schatzmeisters: obwohl es *KEINEN* Gegenkandidaten gab (ein bisschen eindeutiger, um die 190 Stimmen mit “nein”, um die 150 mit “ja”), wurde Wolfgang nicht gewählt. Der Wahlausschuss versuchte dann noch, andere Schachfreunde zu bewegen, den Schatzmeister zu stellen, aber ohne Erfolg. Damit bleiben die Finanzen beim wiedergewählten Bezirksvorsitzenden Thomas Strobl hängen. Gut, dieser wäre mit Wolfgang als Kassier auch “nicht glücklich” gewesen und hat dies bereits im Vorfeld angeboten, aber das Problem der nicht-besetzten Posten bleibt – der Vorstand hat das nächste Jahr wohl ganz schön zu arbeiten, da funktioniert manches wohl einfach nicht.

Nichtsdestotrotz gratulieren wir dem neuen Mitgliederreferenten Wolfgang Fiedler sowie dem neuen 2. Spielleiter Maximilian Ruderer und wünschen beiden ein gutes Händchen und viel Erfolg bei der Ausführung ihrer Ämter!

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