Zuletzt am 12. Januar 2025 aktualisiert
Am zweiten Spieltag der Regionalliga trennte sich die Erste 4:4 beim Heimspiel gegen die SGem Fürth. Die Gäste konnten ihr Auftaktspiel hoch gewinnen und traten so als Tabellenführer die weite Auswärtsfahrt an, im Gepäck die ersten acht der Setzliste. Wobei, mit Ablauf der Karenzeit stellte sich heraus, dass das Brett 1 der Gäste leer bleiben würde – und wir somit 1:0 in Führung lagen. Wir traten derweil ohne Martin an, ansonsten aber mit den gewohnten Spielern.
Abgesehen also vom ersten Brett entwickelte sich in den ersten Stunden ein über alle Bretter hinweg spannender Kampf. Fabi, Seba, Domi und auch Alex kamen alle mit tendenziell angenehmen Spiel aus der Eröffnung raus, Dennis erzielte mit schwarz zunächst Ausgleich. Am spannendsten waren bis dahin die Partien von Kristin und Rainer: Kristin bekam eine scharfe italienische Partie aufs Brett und musste sich erstmal durch eine für sie nicht ganz vertraute Theorievariante kämpfen. Das klappte erstmal ganz gut, allerdings sollte die Stellung aufgrund ihres Entwicklungsrückstands trotz Mehrbauer über längere Zeit schwierig bleiben. Rainer opferte bereits früh eine Quali, bekam aber schnell noch einen Bauern dazu und dank seiner aktiven Leichtfiguren war die Stellung im dynamischen Gleichgewicht.
Domi schwenkte in der Zwischenzeit auf Königsangriff über. In der Theorie war die Stellung zwar vorübergehend ausgeglichen, praktisch gab es allerdings einige taktische Tricks, sodass eine konkrete, präzise Verteidigung von Nöten war. Nach ein, zwei Ungenauigkeiten brach die Verteidigung zusammen, und Domi holte den vollen Punkt.
Noch bevor die Zeitnotphase so richtig losging geriet Kristin zunehmend unter Druck. Sie konnte die Entwicklung abschließen, hatte bis dahin aber einen Bauern weniger. Am Königsflügel waren es sogar 3 Bauern gegen einen, und im Endspiel wurden diese nun schnell vorgeschoben. Rainers Gegner schaffte es in der Zwischenzeit, alle Figuren zu aktivieren. Die Stellung war zwar objektiv noch haltbar, praktisch spielte dank der Mehrquali hier aber nur noch einer auf Sieg…
An fast allen Brettern machte sich im weiteren Verlauf die Zeitnot bemerkbar. Fabi konnte bis dahin einen Randfreibauern generieren, der die Aufmerksamkeit der gegnerischen Figuren forderte und ihm gute Aktivität mit Siegchancen gab. Als der Gegner diesen Bauern taktisch gewinnen wollte schlug die Gegentaktik zu, Fabi gewann einen Turm und damit auch die Partie. Seba spielte derweil mit der Uhr, vor allem sein Gegner war hier unter zusätzlichem Druck. Er konnte seine Stellung kontinuierlich verbessern, nutzte diverse taktische Motive und die gegnerischen Felderschwächen schön aus, um den Sack zuzumachen und uns zwischenzeitlich das 4-0 zu sichern.
Wir mussten uns allerdings nichts vormachen: bei allen anderen Brettern ging es jeweils nur noch um den einen halben Punkt. Alex litt von allen am stärksten unter der Uhr, diese lief sogar mehrmals auf eine Sekunde runter. Leider war die Stellung alles andere als einfach, und mit der Zeit schlich sich die ein oder andere Ungenauigkeit ein. Sein Gegner hatte derweil noch genug Zeit, generierte Probleme und nutzte die Chancen aus, um die Fürther Aufholjagd zu starten. Auch bei Kristin war im Endspiel gegen die verbundenen Freibauern nur wenig Hoffnung übrig, die Fürther erlaubten sich auch hier keine Fehler mehr und holten dass 4-2.
Dennis war in der Zeitnot den anhaltenden Gewinnversuchen des Gegners ausgesetzt und musste in Zuge dessen ein paar Felderschwächen akzeptieren. Die gegnerische Dame konnte dadurch im Endspiel in die Stellung eindringen und einen Bauern einsammeln. Nach dem Damentausch reichten die gegnerischen Ressourcen leider gerade so, dass das entstandene Läuferendspiel unhaltbar verloren ist. Rainer versuchte derweil, sein Endspiel mit L+4B gegen T+3B an einem Flügel zu halten. Das theoretisch mögliche remis bedeutet in der Praxis leider, endlos den Gewinnversuchen des Gegners ausgesetzt zu sein. Letzen Endes war die Drohung des Gegners unausweichlich, die Quali zurückzuopfern und mit aktivem König das Bauernendspiel zu gewinnen.
Somit bleibt es für uns bei nur einem Punkt, der sich im ersten Moment leider eher wie eine Niederlage anfühlt. Positiver betrachtet haben wir einer der stärkeren Mannschaften in bester Aufstellung ein Unentschieden abgenommen. Mit dem Aufstieg sollten wir damit wohl eher nichts mehr zu tun bekommen, die für den Nichtabstieg nötigen Punkte sollten wir aber auch auf jeden Fall noch im Laufe der Saison zusammenkratzen können.
Am nächsten Spieltag geht’s dann witzigerweise schon wieder gegen den Tabellenführer – diesmal gegen SW Nürnberg Süd 2 „auswärts“.
Einzelergebnisse:
SC JÄKLECHEMIE Talente Franken 1 | DWZ | ELO | – | SGem Fürth 1 | DWZ | ELO | 4 – 4 | |||
1 | 1 | Wagner, Robert | 2162 | 2066 | – | 1 | Homi, Joseph | 2146 | 2120 | + – – |
2 | 3 | Meulner, Fabian | 2077 | 2058 | – | 2 | Bildt, Maximilian | 2137 | 2111 | 1 – 0 |
3 | 4 | Adelhütte, Dennis, Dr. | 2058 | 2041 | – | 3 | Rosenboom, Niko | 1996 | 1898 | 0 – 1 |
4 | 5 | Kraus, Sebastian | 1963 | 1987 | – | 4 | Gewondow, Narek | 1932 | 1667 | 1 – 0 |
5 | 6 | Braun, Kristin | 1973 | 2001 | – | 5 | Funk, Benno | 1943 | 1810 | 0 – 1 |
6 | 7 | Kittler, Alexander | 2032 | 1908 | – | 6 | Heimrath, Wolfgang | 2133 | 2110 | 0 – 1 |
7 | 8 | Bachhuber, Dominik | 1899 | 1868 | – | 7 | Wittmann, Karl | 2024 | 2200 | 1 – 0 |
8 | 10 | Klein, Rainer | 1744 | 1767 | – | 8 | Strobel, Norbert | 1950 | 2048 | 0 – 1 |
Schnitt: | 1988 | 1962 | – | Schnitt: | 2032 | 1995 |