Bezirkseinzelmeisterschaft

Zuletzt am 26. Juli 2022 aktualisiert

In einem neuen Format wurde im Juli die Einzelmeisterschaft des Bezirks Mittelfranken ausgerichtet. Statt neun Partien am Stück von Mittwoch bis Sonntag, wurde sieben Partien an zwei Wochenenden gespielt – am ersten Wochenende drei Runden und eine Woche später die restlichen vier Runden.  Da das Turnier recht kurzfristig angekündigt wurde, gab es leider nur recht wenige Anmeldungen und das Hauptturnier wurde dann mit dem Qualifikationsturnier zusammengelegt wurde. Auch wir konnten nur eine Teilnehmerin stellen, nämlich Kristin. Und ab sofort schreibe ich aus der Ich-Perspektive. 😉
      
Von 26 Teilnehmern war ich auf Platz 14 gesetzt und steckte mir das ambitionierte Ziel, mich nach 9 Monaten ohne Turnierpartie noch zu erinnern, wie die Figuren ziehen – und wenn es gut läuft vielleicht eine Top-10 Platzierung. Weil zwei Teilnehmer die erste Runde am Freitag Abend noch ausließen, musste ich am letzten Brett gegen einen DWZ-losen Jugendlichen vom TSV Maccabi Nürnberg gelost. Nach einem Bauerneinsteller in der Eröffnung spielte ich doch recht souverän weiter und durfte mich über ein schönes Ende freuen: Im folgenden Diagramm setzt Weiß in zwei Zügen Matt.
    

  
     

Etwas ungewöhnlich: Es ging nicht am nächsten Tag direkt weiter, sondern erst am Sonntag mit einer Doppelrunde. Vormittags ging es dann gegen den späteren Turniersieger (Spoiler!) Tobias Ammon. In einer leicht besseren Stellung wollte ich zu schnell zu viel, übersah einen Zwischenzug und daraufhin ging es taktisch leider sehr schnell den Bach runter. Mit einem Punkt aus zwei Runden musste ich dann wieder in den zweiten Raum weichen (Die vorderen und hinteren Bretter wurden in zwei Räumen gespielt). Aber Achtung, erneuter Spoiler: Ich musste nach dieser Runde nicht wieder zurück!
       
Antreten musste ich gegen unser passives Mitglied Roland Dyroff – er landete am Ende übrigens mit 3.5/7 auf Platz 14. Ich hatte (zumindest meiner Meinung nach, mein Gegner sah das anders) schon in der Eröffnung recht großen Vorteil, nachdem der gegnerische König nicht rochieren durfte sondern erst auf e7 und dann f8 ziehen musste. Das habe ich leider nicht wirklich ausnutzen können, im Gegenteil musste ich sogar in ein Endspiel mit Minusbauern abwickeln – immerhin hatte ich einen recht weit vorgerückten Freibauern dafür. In Zeitnot machte Roland einige ungenaue Züge, wodurch mein Freibauer durchlaufen konnte. Am Ende von Wochenende standen also 2 Punkte und die Möglichkeit sich eine ganze Woche auf die nächste Partie vorzubereiten – gestaltet sich aber schwierig wenn der Gegner alles spielt. 😉
         
Am nächsten Wochenende ging es also weiter: Wieder eine Runde am Freitagabend,  Doppelrunde am Samstag und die letzte Runde am Sonntag Vormittag. Auch ohne Vorbereitung kam ich am Freitag mit Schwarz ganz gut aus der Eröffnung, kurz gesagt irgendeine Pseudo-Drachenstruktur gegen den Maroczy-Aufbau. Außer einer Kleinigkeit – mein rückständiger Bauer auf e7 – hatten beide Seiten keine wirklichen Schwächen und nach einigem Hin- und Hermanövrieren einigten wir uns auf Remis. In dieser und der nächsten Partie machte ich meinem Titel als Remiskönigin (Wir müssen mal wieder nach Pardu…) alle Ehre. Die Partie selbst gegen 1.b3 war nicht wirklich spannend, wer will kann sie unten anschauen. Dafür ging es am Nachmittag (Runde 6) umso schöner weiter: Ein schneller Angriff gegen die Caro-Kann-Verteidigung führte zu folgender Stellung:
    

 
     

Und mal ehrlich, wer hätte hier nicht mit dem Springer auf e6 genommen? Nach 26.Sxe6 fxe6 27. Dxg6+ Dg7 28. Dxe6+ Df7 29. Dxh6 ging es auch recht schnell zu Ende. Damit standen nach der vorletzten Runde 4/6 Punkte auf meinem Konto, was mich auf Brett 1 gegen Sebastian Böhme brachte. Der musste die Partie gewinnen, um noch Chancen auf den Turniersieg zu haben. Leider (aus meiner Sicht 😉 ) hat das auch geklappt: in der Eröffnung musste ich eine Qualität gegen zwei Bauern geben, was noch besser klingt als es im Endeffekt war. Sebastians Läufer waren etwas zu aktiv, weshalb meiner Dame irgendwann die Felder ausgingen. Für Sebastian hat es trotzdem nicht gereicht, ein halber Buchholzpunkt fehlte auf den Turniersieg. Bei mir blieb es damit bei vier Punkten, was aber noch für Platz 6 gereicht hat – vor allem deshalb, weil ich nur gegen die beiden Erstplatzierten verloren habe. Also beide Ziele voll erfüllt, so kann es weiter gehen! (Spoiler: ging es nicht :D)
    
Zum Schluss findet ihr hier noch alle meine Partien und die Ergebnisse auf chess-results:
    

Und auch wenn manche Bilder anderes sagen… Ich war nicht nur am Essen, ich habe auch Schach gespielt!
       


    
     

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