Erste Tabellenführung für unsere Erste

Zuletzt am 26. Juli 2022 aktualisiert

Es ging wieder los! Ganz hibbelig voller Vorfreude erwarteten wir den Aufsteiger aus Kreis Nord, den SV Bubenreut, zur 1. Runde der Bezirksliga 2a. Wir gingen nominell als Favoriten ins Rennen – der Ausfall von Alexander Kittler wurde durch Neutalent und bayerische Vizemeisterin Kristin Braun kompensiert. Auch Bubenreuth musste seinerseits Aufstellungsschwierigkeiten beklagen – die Nummer 1, 2 und 4 fielen aus, so dass wir nominell mit einem Vorsprung von über 150 Punkten ins Rennen gingen.
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Der Wettkampf startete dementsprechend auch sehr gut: Den Anfang machten nach ein bisschen mehr als zwei Stunden Dennis Adelhütte an Brett 2 und Dominik Bachhuber an Brett 5.
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Dennis wählte gegen den gegnerischen Franzosen die Tarrasch-Variante (1.d4 e6 2.e4 d5 3. Sd2) und als der Gegner bereits ein paar Züge später einen wichtigen Zwischenschlag ausließ, konnte Dennis seine Figuren bereits a tempo in guter Angriffspositionen bringen. Dadurch konnte er bereits im 15. Zug einen Springer für 2 Bauern opfern, um sich Materialvorteil zu sichern – Materialvorteil hieß in dem Fall „Dame und 3 Bauern für 2 Leichtfiguren“. Das ließ sich der Gegner nicht weiter zeigen, streckte die Waffen und nahm es anschließend mit Humor: „Wenn ich jemals ein Buch mit dem Titel “Meine 3 größten Eröffnungskatastrophen” schreibe, ist das die Nummer 1.“  😀
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Dominik spielte gegen den gegnerischen Engländer eine aktive Variante und stand schnell gut. Als er immer weiter Drohungen aufstellte, ließ der Gegner einen Springer in eine Fesselung hüpfen und nicht viel später gesellten sich einige andere Figuren hinzu. Auch das wurde nicht mehr ausgekämpft und Domis Gegner gab auf. 2:0!
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So ein 2:0 ist was Feines, vor allem, wenn man an die übrigen Bretter schaute und (fast) keine beunruhigenden Szenarien vor sich hat. Thomas Roß hatte auf Brett 4 einen Bauern mehr, genau wie Kristin auf Brett 8 (der Gegner gab ihn bereits im 4. Zug her). Sandra Roß lehnte an Brett 7 ein Remisangebot ab (obwohl ihr Gegner ziemlich schnell spielte, was für Sandra ziemlich doof ist) und Dr. Reinmar Killmann stand an Brett 6 besser. Sebastian Kraus hatte an Brett 3 eine ausgeglichene Stellung am Brett, die sich besser für Schwarz (also für Seba) spielte.
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Einzig Martin Killmann an Brett 1 hatte so seine Problemchen. In der Hauptvariante des Franzosen (1. e4 e6  2.d4 d5  3.Sc3 Sf6  4.e5 Sfd7  5. f4 c5  6.Sf3 Sc6  7.Le3) wählte er (zumindest nach Wissen des Autors) mit 7…cxd5 keine Hauptvariante und geriet in eine Stellung, die sich für Schwarz mit heterogenen Rochaden recht schwierig spielt. Nach ein paar Ungenauigkeiten stand er mit dem Rücken eigentlich auch schon ziemlich zur Wand, so dass sich unter anderem mal eine solche Stellung zeigte:
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Das sah doch recht unschön aus…
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In der Zwischenzeit war dann auf einmal bei Sandra etwas geboten, als sie die Damen tauschte und in ein Endspiel mit Mehrbauern ging, jedoch in kritischste Zeitnot gelang. Zwischendurch unterlief ihr auch ein Faux-Pas, als der Gegner eine Figur gewinnen konnte; der Gegner spielte aber lieber auf Zeit. Als die selbe Drohung nochmal aufgestellt wurde, sah es Sandra aber und wehrte es ab. Sie rettete sich dann über den 40. Zug in ein gewonnenes Endspiel.
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Auch Reinmar hatte auf einmal Probleme, als er nicht rechtzeitig genügend Druck aufbaute und die etwas ominös anmutende Königsstellung des Gegners nicht mit Bauern massierte. So hatte er praktisch aus dem Nichts auf einmal einen Bauern weniger und obendrein noch zwei Springer gegen zwei Läufer, so dass der Gegner die Trümpfe in der Hand hielt.
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Der Mannschaftskampf drohte also ein wenig zu kippen. Bis Kristin ihren Bauernvorsprung in einen Punkt ummünzte – am Anfang war es schwierig, die Stellung zu durchdringen, jedoch ist ein Bauer ein Bauer und am Ende hatte Kristin einen Läufer gegen einen Springer. Nachdem die gegnerischen Bauern farblich recht praktisch standen und nicht mehr verteidigt werden konnten, gab der Gegner auf. 3:0!
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Kurze Zeit später war auch das Spiel an Brett 1 beendet – und das unerwartet! Der Gegner wurde eine Mischung aus ungeduldig und übermütig und vernachlässigte völlig seine Deckung. Auf einmal konnte Martin über die c-Linie eindringen und die Partie sofort beenden – das Matt war praktisch nicht zu verhindern. 4:0!
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Nun musste nur noch ein halber Punkt her – oder ein ganzer, das war auch genehm. Seba holte besagten ganzen Punkt, als er nach einer etwas unheimlich anmutenden Bauernfront (s. Diagramm) einen Durchbruch der etwas anderen Art ausprobierte:

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Nicht viel später waren die Bauern auch etwas zu weit vorgerückt und wir konnten den vollen Punkt einheimsen. Damit war der Mannschaftskampf entschieden – 5:0!
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Nun gab Sandra ihre Partie remis. Sie war etwas zu verbissen und wollte, um ihren Freibauern durchzubringen, unbedingt den König auf ein bestimmtes Feld bringen. Das war aber nicht nötig (taktisch wäre auch ein anderes Ende drin gewesen) und mit knapp werdender Zeit ging sie in dreifache Stellungswiederholung – Remis.
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Auch bei Thomas sah es mittlerweile nach einem Remis aus. Zwar ging er in ein Springerendspiel mit Mehrbauern, jedoch war das wohl nicht so einfach zu gewinnen. Er opferte den Bauern wieder und tauschte die Springer, um in ein 3-vs.-3-Bauernendspiel (gleicher Flügel) zu gelangen. Eigentlich war das Remis – doch auf einmal war es nicht mehr Remis, als der Gegner seine Bauern falsch hinstellte, war Thomas König schneller und hätte alle Bauern abgrasen können. Das führte dann zur Aufgabe – 6,5:0,5!
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Ein in dieser Höhe unerwarteter Vorsprung (und den Verlauf eigentlich auch nicht ganz widerspiegelnd) für unsere Erste! Und obwohl man bei Reinmar im Endspiel zwischendurch schon das Schlimmste befürchtete, verzettelte sich der Gegner und es wurde ein Läufer gegen einen Springer getauscht. Dann gab es für unseren „alten“, weisen Mann auf einmal 3 verbundene Freibauern und er gewann zusätzlich einen Bauern. Beide boten auf dem Weg dahin jeweils einmal Remis – um am Ende beim Stand von 6,5:0,5 einzulenken.
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Endstand: 7:1!
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Wenn das mal kein gelungener Einstand in die Saison ist. So können wir gleich weitermachen – wenn es in zwei Wochen gegen SK Rothenburg II geht, gegen die wir in der Vorsaison 3,5:4,5 unterlagen. Und obwohl sie nominell zur unteren Hälfte der Liga gehören, nahmen sie in der ersten Runde gleich mal dem Mitaufstiegsfavoriten SF Fürth ein Remis ab. Da lassen wir wohl mal Vorsicht walten und sehen, was auf uns zu kommt… 🙂
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