Die Bewältigung eines Traumas

Zuletzt am 26. Juli 2022 aktualisiert

22.04.18 – das Datum eines Traumas. Nach einer bislang hervorragenden Saison wurden wir aus unseren Aufstiegsträumen gerissen und auf einmal war gefühlt alles futsch. Gut, das ist jetzt schon etwas übertrieben dargestellt, überlebt haben wir es ja alle… 
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Das änderte aber nichts daran, Rothenburg unbedingt schlagen zu wollen! Auch die Rothenburger erinnerten direkt vor dem Spiel an unser persönliches Trauma und ja, dann ging es auch schon los. Wir traten dabei in Topbesetzung an, während bei den Rothenburgern die Nummer 2 fehlte. Ähnlich wie in der Vorsaison waren wir nominell auch relativ klar favorisiert.
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Eigentlich ging es auch recht vielversprechend los – Mannschaftsführer Dennis Adelhütte hätte bereits im 5. Zug (!) im Franzosen einen Bauern gewinnen konnte. Er erinnerte sich nur partout nicht mehr daran, warum der 5. Zug des Gegners schlecht war und sah praktisch vor lauter Wald die Bäume nicht mehr. Naja, und dann nahm er den Bauern halt nicht mit…
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Das hinderte ihn aber nicht daran, nach einem positionell sinnvollen Damentausch über die a-Linie direkt Druck zu machen und auch prompt Qualität und Bauern zu gewinnen. Der Mehrbauer war auch ein Freibauer und nicht viel später lief dieser unter Opfern der Qualität zur Dame durch – Sieg für die Talente! 1:0.
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Dr. Reinmar Killmann stellte sich mit Weiß in der Eröffnung nicht ganz optimal hin, c2 wurde gefährlich schwach. Nachdem er sehr viel Zeit verbriet und die Stellung positionell immer noch nicht einfach war, gab er seine Partie an Brett 7 Remis. 1,5:0,5.
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So ähnlich ging es das letzte Mal auch schon los, daher war weiterhin Vorsicht geboten. Tatsächlich waren die übrigen Stellungen unklar bis sehr unklar bis maximal unklar (nur um es zu verdeutlichen, wie unklar hier alles war). Zunächst sah es bei Dominik Bachhuber an Brett 6 nach einer relativ guten Sache aus, jedoch drohte auch hier die Stellung ganz langsam zu kippen. Als der Gegner Remis bot, überlegte Domi, ob er noch sinnvoll irgendwie durchkommt. Als die innerliche Antwort ein „nope“ war, wurde das Remis angenommen. 2:1.
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Als nächstes fertig war Thomas Roß auf Brett 5 nach einer – gelinde gesagt – verwirrenden Partie, in der viele Figuren öfter mal hin und her zogen. So ganz einig wurde sich mit den Plänen da wohl niemand, am Ende gewann Thomas auf einmal einen Bauern. Den brachte er dann auch souverän zu einem klar gewonnenen Endspiel durch – 3:1!
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Nun mussten „nur noch“ 1,5 popelige Brettpunkte her – in Anbetracht dessen, dass Sandra Roß an Brett 8 ein scheinbares Remisendspiel hatte und Sebastian Kraus an Brett 4 einen Mehrbauern sein Eigen nennen konnte, war das in greifbarer Nähe.
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Dank chaotischster Stellungen an den Brettern 1 und 3  war aber gefühlt noch gar nichts sicher – bei Martin Killmann blickte am Spitzenbrett kein Mensch mehr durch, während gefühlt aus heiterem Himmel bei Alexander Kittler am dritten Brett eine Figur im Zentrum reinknallte. Auch bei Seba war in einem Damenendspiel noch immer eine gewisse Remisbreite drin und Sandra geriet in Zeitnot – würde der Mannschaftskampf doch noch kippen?
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Große Erleichterung gab es dann, als Martin eine Qualität gewinnen konnte. Und auch wenn es so aussah, als ob der Gegner genug Gegenspiel hätte, so konnte durch ein Rückopfer der Qualität in ein gewonnenes Endspiel abgewickelt werden. Das tat sich der Gegner nicht mehr an – 4:1!
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Während es bei Alex immer düsterer aussah (beidseitige Zeitnot lässt hier auch grüßen), so wurde bei Seba der Gewinn immer klarer und auch wenn er nicht den einfachsten Weg wählte, war der Sieg zum Greifen nah. Sandra schaffte es nun in ein endgültiges Remisendspiel abzuwickeln – und als Seba dann seinen Bauern doch noch durchbrachte – stand es 5,5:1,5 und wir hatten es geschafft!
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Nun spielte nur noch Alex, mittlerweile aber in einer hoffnungslosen Stellung. Er gab noch ein paar Racheschachs, aber zwei gegnerische Damen sind dann doch etwas viel und so streckte er am Schluss als Wermutstropfen die Waffen.
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Endstand: 5,5:2,5!
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Puh, wir hatten es überstanden. Damit verteidigten wir die Tabellenspitze und können frohes Mutes dem Spitzenspiel mit dem SC Heilsbronn entgegen blicken. Ein Sieg wäre hier schon sehr nett, dochdoch… 🙂
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Ligamanager              Erste Mannschaft
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